Erst geraume Zeit nach Einführung des (auch in Deutschland geltenden) Hirn-Todeskriteriums wird mit dieser Untersuchung begründet, warum es das beste denkbare Todeskriterium ist.

Abstract:
According to the established criterion of brain-death, death has occurred when the brain has ceased functioning irreversibly, even though the human organism as a whole might still continue to function. Why is this so? This book aims to show that this criterion of death cannot be justified except where it is related to a mentalistic definition of life. A mentalistic definition of the end and the beginning of a life finds strong support via the mentalistic theory of self-identity which is the most generally accepted answer to the question of what we essentially are.

 

Inhalt

Vorwort 1

Einleitung: Hirn-Todeskriterium und revisionäre Ontologie 3

Kapitel 1
Todesdefinition und Todeskriterium 23
1.1 Das Hirn-Todeskriterium als definitorisches Reagenz 35
1.2 Verwechslungen der Ebenen von Definition und Kriterium 42
1.3 Leben Viren? 46
1.4 Die mentalistische und organismische Lebens-Definition und der Vorwurf des Zu-Tode-Definierens 50

Kapitel 2
Eine Todesdefinition für alle Lebewesen - unterschiedliche Todeskriterien
62

Kapitel 3
Die Symmetrie von Lebensende und Lebensbeginn
77
3.1 Erläuterung der Symmetrie von Lebensende und Lebensbeginn vor dem Hintergrund einer organismischen Lebens-Definition 81
3.2 Erläuterung der Symmetrie von Lebensende und Lebensbeginn vor dem Hintergrund einer mentalistischen Lebens-Definition 83
3.3 Ontogenie und Phylogenie 86

Kapitel 4
Kritik des Ausdrucks "Hirntod"
88
4.1 Der "Hirntod" bei Xavier Bichat 89
4.2 Beispiele für ein Verständnis des Ausdrucks "Hirntod" als "Tod des Gehirns" 95
4.3 Was sind "Hirntote" und warum gibt es keine "Herztoten", "Lungentoten" "Lebertoten" oder "Nierentoten"? 101

Kapitel 5
Kritik der Ausdrücke "Lebende Organe", "lebende Gewebe", "Körperteile und Zellen". "Lebende Materie"
104
5.1 Lebende Organe 105
5.2 Eine holographische Sicht des Lebens 106
5.3 Lebende Körperteile 111
5.4 Lebende Gewebe und lebende Körperzellen 113
5.5 Lebende Keimzellen 116
5.6 Lebende Desoxyribonukleinsäure (DNS) 118
5.7 Lebende Gene 120
5.8 Lebende und tote Materie 121

Kapitel 6
Leben trotz "Hirntod"?
125
6.1 Vitalfunktionen an "Hirntoten" 127
6.2 Schwangerschaft trotz irreversiblem Hirnversagen 130
6.3 Hirnfunktionen trotz Hirnausfall? 133
6.4 Die These von der "Lebendigkeit" des "Hirntoten" zu fast 100 Prozent 135
6.5 "Lebende Tote" 138
6.6 Bewusstsein trotz Hirnversagen? 144

Kapitel 7
Die Integration organismischer Prozesse und das Gehirn
155
7.1 Die These vom Gehirn als zentralem Integrator 156
7.2 Zur Integration hirnloser Organismen 159
7.3 Der Gesichtspunkt "Integration aus eigenem Vermögen" 162
7.4 Ein funktionierendes Gehirn ist für das integrierte Funktionieren eines Organismus nicht unabdingbar.            Autopoiesis und Allopoiesis 165
7.5 Einzigartig ist das Gehirn darin, Bewusstseinsorgan zu sein 169
7.6 Peter Singers Ablehnung des Hirntodkriteriums und sein Plädoyer für die "Tötung" von Hirntoten" 172

Kapitel 8
Das Hirn-Lebenskriterium
178
8.1 "Hirnleben" als Kriterium für den Lebensbeginn bei organismischer Lebens-Definition 179
8.2 Das Hirn-Lebenskriterium vor dem Hintergrund einer mentalistischen Lebens-Definition 182

Kapitel 9
Anenzephale
187

Kapitel 10
Apallisches Syndrom (Wachkoma, Persisent Vegetative State)
193

Kapitel 11
Doppeltod und Doppelleben
199
11.1 Der zweite Mensch 212
11.2 Doppeltod und Doppelleben im historischen Kontext 219

Kapitel 12
Organismen und Lebewesen. Ein Vorschlag zu begrifflicher Differenzierung
230
I. Erster Einwand: Die begriffliche Trennung von Organismus und Lebewesen ist unvermittelt, da ohne geistesgeschichtliches Vorbild 233
II. Zweiter Einwand: Bei der begrifflichen Trennung von Organismus und Lebewesen handelt es sich um einen unbefugten Grenzübertritt auf das Gebiet der Biologie 234
III. Dritter Einwand: Folgt man dem Vorschlag zur begrifflichen Trennung von Organismus und Lebewesen, so beginnt "das Leben" nicht mit dem ersten Organismus, und die Geschichte "des Lebens" wäre zu trennen von der Geschichte der Organismen 236
I. Antwort auf den ersten Einwand gegen eine Differenzierung nach Organismen und Lebewesen (die Differenzierung sei unvermittelt und ohne historisches Vorbild). Zur Philosophie des Organismus bei Lamarck und Kant 236
II. Antworten auf den zweiten Einwand gegen eine Differenzierung nach Organismen und Lebewesen (bei der begrifflichen Trennung von Organismus und Lebewesen handelees sich um Einen unbefugten Grenzübertritt auf das Gebiet der Biologie) 239
II.a Synonymer Gebrauch von "Organismus" und "Lebewesen" in der Biologie 239
II.b Nicht-lebendige Organismen in der Theorie der Lebensentstehung von Cairns-Smith. Organismen als Gegenstandsbereich der Biologie 243
II.c Die Differenzierung zwischen Organismen und Lebewesen als Beitrag zur Vermeidung von Konfusionen und Paradoxa 246
II.d Bestehende Notwendigkeit zur Präzisierung des Wortgebrauchs 248
III. Antwort auf den dritten Einwand (folge man dem Vorschlag zur begrifflichen Trennung von Organismus und Lebewesen, so begönne "das Leben" nicht mit dem ersten Organismus und die Geschichte des Lebens wäre zu trennen von der Geschichte der Organismen) 251
III.a Die zwei Kulturen des Lebens 252
III.b Übergang vom Organismus zum Lebewesen und vom Lebewesen zum Organismus 256

Kapitel 13
Pflanzen und Hirn-Todeskriterium
260
a. Aristoteles 264
b. Crusius 267
c. Kant 268
d. Hegel 274
e. Jonas 278

Kapitel 14
Präpersonales und postpersonales Bewusstsein. Personales und geistiges Dasein als Phase im Leben eines Menschen
282
14.1 Schwache mentale Kontinuität 292

Kapitel 15
Lebensende und Lebensbeginn als das Ende und der Beginn einer psycho-physischen Einheit
302

Kapitel 16
Ausgesetztes Bewusstsein als temporäre Nichtexistenz. Vollständiges Erlöschen des Bewusstseins und endgültiges Erlöschen des Bewusstseins
310
16.1 Vorübergehende Nichtexistenz vor dem Hintergrund einer mentalistischen Lebens-Definition bei strengem und weitem Identitäts-Begriff. Ein Zwillings Paradoxon und seine Auflösung 318
16.2 Eine Frage der Symmetrie? 334
16.3 Schwierigkeiten und Paradoxa vor dem Hintergrund einer organismischen Lebens-Definition 336
16.4 Die morphologische Definition des Lebens(endes) 341

Kapitel 17
Das embryonale Potenzial als Argument gegen die These einer Symmetrie zwischen Lebensende und Lebensbeginn
347
17.1 Auflösung der Vorstellung der Embryo "habe" ein Potenzial, X zu werden, zu der Aussage: "Es besteht der Wunsch, dass der Embryo zu X werden möge" 351
17.2 Auflösung der Vorstellung, der Embryo "habe" ein Potenzial, X zu werden, zu der Aussage: "Mit dem Dasein des Embryo sind Teilbedingungen für X erfüllt" 354
17.3 Das embryonale Potenzial als Tendenz 356
17.4 Normaler Lauf der Dinge 358
17.5 Erweis des embryonalen Potentials e negativo: Menschlicher Embryo "hat" etwas, was den Embryonen anderer Arten nicht zukommt 362
17.6 Potential ist "enthalten in" 364
17.7 Potentialität als Anlage. Zur "Verwirklichung" von Anlagen 365
17.8 Potential als Telos, Zweck, Ziel. Die Zerstörung eines Potentials 372
17.9 Das scheinbare Gegebensein aller Teilbedingungen an einem Orte. Zeitliche Dauer als Teilbedingung 377
17.10 Embryonales Potential und potentielle Energie. Zur energetischen Fehldeutung des embryonalen Potentials 378

Kapitel 18
Die Tötung von Lebewesen und die Zerstörung von Organismen
383
18.1 In Anbetracht von menschlichen Organismen mit dissoziiertem Hirnausfall ("Hirntote") und Frühembryonen ist es nicht sinnvoll, von "Tötung" zu sprechen 387
18.2 Die organismische Individuationstheorie als Variante der organismischen Definition des Lebensbeginns 392
18.2.1 Von welchem Zeitpunkt an haben wir es laut organismischer Individuationstheorie des Lebensbeginns mit einem individuellen Organismus zu tun? 397
18.2.2 Wer oder was lebte vor Eintritt der Unteilbarkeit des Organismus? Probleme der organismischen Individuationstheorie des Lebensbeginns 398
18.2.3 Identität und Unteilbarkeit. Beginnt ein Leben erst dann, wenn ein Bewusstsein unteilbar geworden ist? 407
18.3 Azephale funktionierende menschliche Organismen als Organ-Depots 411

Kapitel 19
Leichen, Pietät und Sozialmoral. Zum Umgang mit den Körpern Verstorbener und unbelebten menschlichen Organismen
415
19.1 Körper von Verstorbenen: Funktionierende menschliche Organismen mit dissoziiertem Hirnausfall und Leichen 418
19.2 Funktionierende Organismen von Verstorbenen und Leichen als natürliche Symbole für Verstorbene 424
19.3 Die Beerdigung selbsttätig atmender Organismen Verstorbener wäre pietätslos 427
Teil II 

Kapitel 20
Zwischenbetrachtung. Die Frage nach dem Ende und dem Beginn unserer Existenz und die Frage nach der Selbst-Identität
433

Kapitel 21
Widerstreiten das Hirn-Todeskriterium und die mentalistische Todesdefinition grundlegenden Intuitionen?
436
21.1 Das kontraintuitive Moment des Hirn-Todeskriteriums 436
21.2 Das intuitiv einleuchtende Moment des Hirn-Todeskriteriums 439
21.3 Zur phänomenologischen Definition des Lebensendes 442
21.4 Die Vermittelbarkeit des Hirn-Todeskonzepts 444

Kapitel 22
Erlebende nicht-organismische Entitäten und reductio ad me. Ein definitorisches Reagenz
447
22.1 Nicht-organismische erlebende Systeme 448
22.2 Reductio ad me 452

Kapitel 23
Reflexionen zum Phänomen der Dizephalie
456
23.1 Die Frage nach dem Beginn eines Lebens vor dem Hintergrund der Dizephalie 456
23.2 Angelo und Luigi - Mark Twains ungewöhnliche Zwillinge und die Frage, ob wir mit unserem Organismus identisch sind 458
23.3 Theoretische Probleme eines Hirnausfalls im Falle von Dizephalie 461

Kapitel 24
Leibtransplantation
468

Kapitel 25
Ein Subjekt des Lebens und ein Subjekt des Sterbens. Der Organismus als "Etwas". Das Lebewesen als "Jemand" oder "Du"
484
25.1 Gibt es nur ein Subjekt des Sterbens oder gibt es nur ein Subjekt des Sterbens? 487
25.2 Kritik an der ontologischen Lesart des Ausdrucks "Subjekt des Sterbens" 492

Kapitel 26
Bewusstsein - ein Minimalkonsens
494

Kapitel 27
Die Realisierung von Bewusstsein als ontischer Hiatus und Signum lebender Wesen
501
27.1 Ontischer Hiatus 502
27.2 Lebensbeginn und Lebensende als Ereignis 509

Kapitel 28
Eignet dem Hirn-Todeskriterium eine verdinglichende oder reduktionistische Auffassung lebender Wesen?
513

Kapitel 29
Ausblick
517
29.1 Abtreibung und Forschung an Frühembryonen. Menschliche Organdepots 517
29.2 Teilhirn-Todeskriterien 520

Literaturverzeichnis 524